Die Tugend der Rache.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, amen.
Meine lieben Brüder und Schwestern, wir bereiten uns auf Weihnachten vor und freuen uns alle auf die Freude des Kindes Jesus, das zur Barmherzigkeit kommen wird. Aber vergessen wir nicht, dass die Zeit vom Advent eine Zeit der Buße ist. Nicht wie die Fastenzeit, die eine Zeit der körperlichen Buße ist, um für unsere Sünden zu büßen. Es ist eine Zeit der Buße durch Nachdenken: Warum musste der Sohn Gottes kommen? Warum hat Gott seinen Sohn an Tod geliefert? Warum musste der Sohn in die Welt kommen, um auf dem Kreuz zu sterben? Die Heilige Schrift sagt Gott hat seinen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns ausgeliefert. Der heilige Petrus sagt in einem Brief: „Die Liebe ist nicht, dass wir Gott zuerst geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und seinen Sohn als Sühneopfer für unsere Sünden geschickt hat.“ Meine lieben Brüder und Schwestern, wir reden heute viel über Barmherzigkeit. Aber es ist eine protestantische Barmherzigkeit, die die Sünde vergisst, die die Ehre Gottes vergisst, aber die Menschen im Inneren nicht verändert, der ihnen keine tiefe Liebe zur Liebe, keine tiefe Liebe zu Gott gibt. Es ist eine falsche Barmherzigkeit, die der Sünde in der Welt entgegenkommt. Nun, das ist die Verhöhnung der Menschwerdung, das ist die Verhöhnung des Opfers unseres Herrn am Kreuz. Unser Herr ist gekommen, um uns die Liebe Gottes zurückzugeben und gleichzeitig mit der Liebe Gottes gibt er uns den Hass auf die Sünde. Und dieser Hass auf die Sünde wird sich in verschiedenen Tugenden manifestieren und insbesondere in derjenigen, über die ich heute mit euch sprechen möchte: Die Tugend der Rache.
Meine lieben Brüder, ihr erinnert euch: Unser Herr, der den Tempel betrat und sah, man hatte es zu einem Diebeshaus gemacht. Das Heilige Haus Gottes, sie hatten es zu einem Haus des Diebes gemacht. Also nimmt er Seile, macht sie zu einer Peitsche und schlägt die Verkäufer. Er wirft sie alle aus. Und der Evangelist sagt uns: In diesem Moment haben wir uns Apostel an das Wort der Schrift erinnert „Der Eifer um dein Haus verzehrt (verschlingt) mich“. Nun, Heilige Thomas von Aquinas sagt uns, dass dieser Eifer eine Liebe ist, die mit Nächstenliebe brennt. In unserem Herrn brannte eine Nächstenliebe aus Liebe zu seinem Vater und all denen, die ihm folgten. Die, die mit ihm in dieser Liebe verbunden waren. Aber diejenigen, die ihn ablehnten, besonders diejenigen, die ihn gewiss ablehnten, verdienten es nicht, in diese Liebe einzutreten. Unser Herr durch seine Predigt, durch seine Güte, durch seine Wunder, durch seine Geduld, durch seine Sanftmut hatte alles getan, alles, um diese Menschen, diese verhärteten Juden, zu bekehren. Aber wenn sie in ihrer Verhärtung bleiben, dann muss unser Herr nur die Ehre seines Vaters rächen und das ist es, was er mit den Peitschen macht.
1990 gab es einen schrecklichen Frevelfilm gegen unseren Herrn Jesus Christus, der unseren Herrn Jesus Christus beschmutzte. Junge Leute waren aufgestanden und taten sehr geschickt alles Mögliche, um Kinobesitzer davon abzuhalten, diesen Film weiterhin zu zeigen. Und das war ihnen gelungen! In der Stadt Paris gab es nur noch ein einziges Kino, das Saint Michel Kino, auf dem Saint-Michel -Platz, das mit offensichtlicher Bosheit erzwang. Dann wollte ein junger Mann namens Georges-Éric (Ich werde Ihnen seinen Nachnamen nicht verraten) die Ehre Gottes rächen, und mit einer Flasche Benzin, etwas Schwefelsäure, machte er ein Feuer im Kino. Oh, keine Sorge! Das war ein Feuer, das ungefährlich war und mehr symbolisch war als etwas anderes. Es schwärzte die Fassade, aber es gab gar keine Opfer, nicht einmal das Gebäude wurde verbrannt. Die Sitze des Kinos wurden verbrannt, aber nicht allen. Und sie hätten nicht brennen müssen, da die Sicherheitsstandards normalerweise Brandschutzsitze vorsehen. Wie auch immer, Georges-Eric wurde am Ende entdeckt und verhaftet, mit einem Freund. Mir wurde gesagt, er wollte mich im Gefängnis sehen.
Ich wusste nicht, wer es war. Sie sagten mir nur, dass es einer meinen üblichen Büßern war. Damals in Saint Nicolas habe ich sehr regelmäßig mehrere Tage in der Woche gebeichtet. Ich lasse alle üblichen Pönitenten durch meinen Verstand gehen: Ich begegne diesem Jungen, der der sanfteste, ruhigste und zugleich der ernsteste von allen war: Ich sagte mir selber: „Er ist es! Nur ein sanfter Mann wie er kann eine so entschlossene Tat vollbracht haben.“ Bischof Lefèvre schrieb ihm ein Glückwunschschreiben, aber der Bezirksobere und der Priester von Saint Nicolas mochten es in dieser Zeit nicht, und der Brief wurde ihm nicht gegeben. Aber ich erfuhr, dass der Bischof das genehmigt hatte, und ich nutzte die Gelegenheit, dass Bischof Lefebvre zu meinem zehnjährigen Jubiläum als Priester kam. Er machte mir und meiner Eltern die Ehre, nach Hause zu kommen. Bei dieser Gelegenheit, wenn er ankommt, stelle ich ihm Georges-Éric vor, der direkt nebenan war und den ich zu diesem Anlass eingeladen hatte (weil ich wusste, was ich tat). Ich sagte zu ihm: „Exzellenz, ich möchte Ihnen diesen jungen Mann vorstellen, der das Kino Saint Michel in Brand gesteckt hat”; und der Bischof sofort „Oh Ich gratuliere Ihnen, Monsieur, ich gratuliere Ihnen!“ Georges Éric war ein wenig verlegen, Bischof Lefebvre sagte ihm: „Sie sind aber ein Märtyrer Monsieur!” und der junge Mann antwortete: „Exzellenz, man sollte nichts übertreiben”; und Exzellenz antwortete ihm „aber ich übertreibe nicht, Monsieur, ich übertreibe nicht!“ Das ist was die Tugend der Rache ist.
Lassen Sie uns noch einige andere Beispiele nennen. Die Bewohner der Vendée (N.B vom Übersetzer: Die Vendée ist ein französisches Departement), die aufstanden, als die Revolution die Kirchen, die Priester, die Religion, den Kult berührte. Als die Revolution die jungen Menschen dazu bringen wollte, die Revolution in Europa zu verbreiten, erhoben sie sich. Es gab Hunderttausende von Toten. Sie hatten die Hälfte, wenn nicht sogar zwei Drittel der militärischen Vendée verloren. Es spielte keine Rolle, es war zur Ehre Gottes. Sie bekamen außerdem ihre Belohnung, denn für ein eineinhalb Jahrhunderte gab es keine Familie, die keine religiöse oder priesterliche Berufung hatte, meistens beides: eine Schwester, einen Priester, wenn es nicht mehrere gab. Ein Jahrhundert später griff die Freimaurerrepublik die Religion an, vertrieb die Kleriker aus dem Unterricht, entfernte Kruzifixe, behauptete säkularisieren, d. h. die Abtrünnigkeit Frankreichs. Er gab ein paar Raufereien, aber keine richtigen Kämpfe. Wo ist der Eifer des Hauses Gottes, dass die Bewohner der Vendée verschlungen hatte, ein Jahrhundert später hingegangen? Wir könnten auch Cadoudal und Jean Bastien-Thiry erwähnen. Wenn man die Erklärung vom 2. Februar 1963 liest, sehen wir sehr deutlich, dass Jean Bastien-Thiry gehandelt hat, um die christliche Moral Frankreichs zu retten. Die Macht damals wollte ganz Frankreich an Missbrauch, an diesen Morden, Lügen, Verrat und Abtrünnigkeit mitschuldig machen!
Jean Bastien-Thiry erkannte, dass auch wenn Algerien nicht mehr gerettet werden konnte, notwendig war die Liebe Gottes in der Seele Frankreichs zu retten. Die Liebe zur Tugend in der Seele Frankreichs. Indem ich Ihnen diese Geschichten erzähle, zeigt sich, dass diese Tugend von Individuen ausgeübt wird. Wenn diese Tugend von der politischen Macht ausgeübt wird: d.H. vom König, von seinen Vertretern, vom Staatsoberhaupt, von seinen Vertretern, ist es dann die Tugend der Gerechtigkeit im reinen und einfachen Sinne. Die Tugend der Gerechtigkeit, die die Schuldigen bestraft. Aber es gibt eine Verantwortung auf jedem von uns wegen der Liebe, wegen der Liebe Gottes, wegen der Achtung vor dem Kreuz. Hl. Thomas von Aquinas sagt es uns deutlich: Eifer ist eine Liebe, die mit Nächstenliebe brennt und die die Wurzel der Rache ist. Die Kraft ist nur eine Hilfe nebenbei, das ist alles. Aber die Wurzel der Rache ist eine Liebe, die mit Nächstenliebe brennt. Deshalb müssen wir reagieren, wenn wir vor einer Situation der Entehrung von Gott stehen, vor einem Widerstand gegen Gottes heiliges Gesetz oder seiner heiligen Liebe. Natürlich müssen wir aus diesem Grund reagieren und nicht aus Eigennutz, das ist offensichtlich.
Was sind nun die Fälle, in denen die Tugend der Rache von uns Individuen ausgeübt werden muss? Der Kommentar, den ich zur Vorbereitung dieser Predigt lese, sagt uns, dass die Tugend der Rache ausgeübt wird und muss viel öfter ausgeübt werden, als wir denken. Deshalb bin ich es nicht durchgegangen; ich wollte es nicht weglassen. Heute vergessen wir zu viel diese Tugend im Namen einer falschen Barmherzigkeit, einer falschen Gutherzigkeit, einer falschen Liebe. Man zitiert viel zu oft im Namen Heiligen Augustinus, dass man die Sünde und nicht den Sünder hassen muss. Aber manchmal kann man nicht die Sünde ohne den Sünder erreichen! Die Tugend der Rache hat dann zwei Ziele: Der erste besteht darin, rachsüchtige (Auf französisch „vindicatif“; das lateinische Wort „vindicta“ = „Rache“) Strafen vorzuschreiben und der zweite die medizinischen Strafen. Rachsüchtige Strafe haben einen doppelten Zweck: die Wiederherstellung der Ordnung und die Vermeidung der Verbreitung von Unordnung. Der Zweck der medizinischen Bestrafung ist es, die Verbesserung des Täters zu erhalten und seine Bekehrung, damit er aus der Sünde herauskommt. Und diese beiden Dinge sind wichtig: Es gibt Unordnungen, wenn wir sie nicht korrigieren, führen die zur Schande gegenüber Gott, machen uns Mitschuldig, und wir sind verpflichtet zu hinzugreifen. Abschließend, aber ich muss Ihnen das nicht sagen, muss die Bestrafung in einem angemessenen Verhältnis zum Fehler stehen. Die Tugend der Rache wird zuerst in der Erziehung ausgeübt. Das Kind muss spüren, dass das Böse böse ist, dass das Böse ein Widerstand gegen Gott ist, dass es durch den Widerstand gegen seine Eltern, gegen die Vertreter Gottes widersteht. Das Kind muss vor diesem tiefen Laster geschützt werden, das Bosheit genannt wird, mit dem es versucht, sich selbst zu entlasten, d. h. sich von der Unterwerfung unter seine Vorgesetzten und Gott zu entlasten. Gute Kinder tun nur gewöhnlichen Aufstände, aber das liegt daran, dass sie gut erzogen sind. Wenn sie nicht gut erzogen wären, würde die Bosheit, die eine grundlegende Rebellion ist, bald folgen.
In der Erziehung gibt es natürlich nicht nur Rache. Die ist natürlich nicht die einzige Tugend der Erziehung, wir sind einverstanden. Die Tugenden der Erziehung sind Tugenden des Glaubens, der Hoffnung, der Liebe all dies, all die Tugenden natürlich, aber es gibt auch die Tugend der Dringlichkeit, und das muss vom Kind gespürt werden. Wehe den Familien, in denen die Kinder die Tugend der Rache nicht spüren, weil sie dann Löwen, Tiger werden. Nichts kann sie kontrollieren, sie werden denken, dass sie alles tun können. Wir sehen die Tugend der Rache. Eine Frau, eine Mutter kamen während Exerzitien zu mir. Zwei ihrer Töchter sollten verheiratet werden. Die eine ist bis zur Ehe keusch gewesen. Die andere erwartete leider ein Kind bevor der Ehe. Sie hatte ihre ganze Familie gegen sie, weil sie eine viel nüchterne und viel weniger feierliche Ehe für die eine die versagt hatte eingehen wollte, als für die andere. Sie sagte zu mir: „Doch Herr Pater, das ist das Mindeste, was ich tun kann. Ich kann nicht behandeln vor meinen anderen Kindern die Keusche wie diejenige, die nicht keusch war! Man muss unterscheiden sonst ist es ein Skandal! Und es ist nicht in Ordnung, eine Buße braucht man für das Laster. Jede Sünde findet Vergebung, klar! Natürlich wird sie heiraten und gut heiraten! Aber das bedeutet nicht, dass sie die gleiche Feier und Feierlichkeit haben werden!“ Nun, sie hatte ihre ganze Familie gegen sich: „Du kannst nicht”; „Du hast kein Recht” „Es ist nicht normal”, „Es ist nicht fair” usw. . . . Ist es aber fair, die Kinder ohne Folgen Gott widerstehen zu lassen?
Man muss den Mut haben, skandalöse Kinder rauszuschmeißen, die ein schlechtes Beispiel geben, die revoltiert sind. Früher war es nicht sehr häufig, heute wird es immer häufiger wegen der Bosheit der Zeit! Aber dass das Wetter schlecht ist heißt nicht, dass man aufgeben musst, nein! Weil Gott uns auf die Erde gebracht hat, um die Hüter seiner Ehre zu sein! Die Ausübung der Freiheit der Rache findet sich auch in allen Gemeinschaften, Häusern, sogar Unternehmen im Prinzip und Fabriken im Prinzip. Jetzt dürfen Eltern ihre Kinder nicht mehr ohrfeigen! Es ist eine Gesellschaft, die der Liebe Gottes, die nicht mehr den Eifer der Liebe Gottes hat, die völlig entgegengesetzt ist. Ein Familienvater bleibt für seine Familie verantwortlich, auch wenn er 80 Jahre alt ist, wenn die Kinder 50 Jahre alt sind, er ist immer noch für die Ehre Gottes in seiner Familie verantwortlich. Es ist normal, dass er kein Lebensgefährte in sein Haus betreten lässt. Es ist normal, dass er Lebensgefährte nicht ehrenhaft behandelt sowie die Kinder, die in legitimer Ehe sind, das ist das Geringste! Man könnte mir sagen, dass man ihnen etwas Gutes tun musst! Natürlich versucht man die medizinischen Strafen so gut wie man kann, aber sie funktionieren nicht immer! Und dann verhindern sie nicht die rachsüchtige Strafe. Als David sündigte, wurde er bestraft, und weil er seine Strafe angenommen hat, hat Gott ihm vergeben. In den Lastern gegen die Tugend der Rache, gibt es ein Laster im Übermaß und ein Laster im Mangel. Das Laster im Übermaß ist eine übermäßige Strenge. Es ist ein Laster, aber es ist ein Laster, das viel weniger ernst ist als das Laster aus Mangel, dass darin besteht, die Ehre Gottes nicht zu rächen.
Im Gegensatz zu dem, was man denken könnte, sind nur wenige diejenigen, die in das Laster durch Übermaß fallen und viele sind diejenigen, die mangelmäßig in das Laster fallen. Denn im Laster im Übermaß braucht man Mut. Natürlich ist es fehlgeleitet. Man braucht noch Mut, Herz und man braucht noch einen Sinn für Gottes Liebe, einen Sinn zum Gesetz, Gerechtigkeit, Gut, Tugend usw… Während jemand, der nicht alle diese Eigenschaften hat, das Gute, Gott und die Liebe zu lieben, dann aufgibt, bestraft nicht und rächt nie. Für die Gesellschaft und auch in Erziehung wird weniger Unordnung durch strenges Verhalten verursacht, als durch schwaches Verhalten. Ich kannte einen Offizier, der aus der Gegend kam. Er sagte mir, „Meine Männer vergeben nicht, wenn eine unschuldige Person bestraft wird. Aber wenn eine schuldige Person zu hart bestraft wird, verstehen sie ihn sehr gut und ertragen es sehr leicht.“ Das ist richtig, ja! Und ebenso hätte er hinzufügen können „Und sie verachten den Offizier, der das Böse nicht bestraft.“ Also, meine lieben Brüder, in dieser Weihnachtszeit hätte ich noch viel zu erzählen gehabt, aber nun, es ist kein Kurs. In Wahrheit habe ich bereits eine erste Predigt geleistet, aber da die 30 Minuten gedauert hat, habe ich die nicht gespeichert. Eine zweite die um die 22 Minuten kommt ist vernünftiger. Wenn Sie noch mehr wollen können Sie immer fragen! Denken Sie darüber nach, meditieren Sie gut darüber. Über diese Sinne der Ehre, dieser Eifer, der das Christentum kennzeichnet. Auch wenn das Christentum heute zerstört wird, müssen wir nicht selbst akzeptieren, in dieses schlechte Spiel einzusteigen. Wir sind Zeugen, wie ich euch gesagt habe, von der Ehre und der Liebe Gottes.
So bereiten wir uns auf Weihnachten vor und so werden wir barmherzig sein! Denn wir werden die Dinge wieder in Ordnung gebracht haben, so dass es danach leicht sein wird, dem Schuldigen zu vergeben, der um Vergebung bittet und seine Buße akzeptiert. Aber wenn wir niemals bestrafen, wie können wir barmherzig sein? Es ist nicht möglich! wir lassen das Böse geschehen. Nur Mut!
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen.