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Dienstag, 3. September 2019

Oratorium Heiliger Bruder Klaus - Nr. 3 / Herbst 2019

Liebe Leser, 


gerade als die FSSPX eine Wallfahrt genannt "50 Jahre Neue Messe: Der Herzinfarkt der Kirche kann heilen durch die Messe aller Zeiten" in Fulda Deutschland, organisiert hat (als ob die gültige Messe alleine ausreichen würde) wollten wir uns Zeit nehmen, um zu erklären was hinter solche Aussage eigentlich steckt (und welche Verwirrung sie unterstützt in dem Kampf um den Glauben). Doch Pater Brühwiler, in seinem letzten Brief erklärt uns es sehr gut. Wir empfehlen sehr diesen Text zu lesen. 
Schliesslich können Sie die Gottesdienstordnung von Sankt Gallen herunterladen. Herzlichen Dank! 

Bruderschaft der Apostel Jesu und Mariä (SAJM)

Nr. 3 / Herbst 2019


Liebe Gläubige,

die allerseligste Jungfrau und Königin, unsere himmlische Mutter und unsere letzte Rettung, vereinigte in sich alle Vorzüge und Tugenden sämtlicher Rangstufen der Heiligen des Himmels. Daher wurde sie nach ihrer Aufnahme in den Himmel gekrönt mit all deren Belohnungen, die durch die zwölf Sterne (vgl. Apk 12,1) versinnbildet werden. An ihr leuchtet - so sagt Ludwig de Ponte S.J. - im höchsten und herrlichsten Glanze

- der Glaube und die Hoffnung der Patriarchen,
- die Erleuchtung und Beschauung der Propheten,
- die Liebe und der Eifer der Apostel,
- die Stärke und Hochherzigkeit der Martyrer,
- die Geduld und Bussfertigkeit der Bekenner,
- die Weisheit und Klugheit der Lehrer,
- die Heiligkeit und Reinheit der Priester,
- die Einsamkeit und der Gebetsgeist der Einsiedler,
- die Armut und der Gehorsam der Ordensleute,
- die Liebe und Keuschheit der Jungfrauen,
- die Demut und Ergebung der Witwen und endlich
- die Treue und Eintracht der heiligen Eheleute.

Daher war es ganz billig und recht, dass sie die Kronen und Belohnungen all dieser heiligen in unvergleichlich höherer Grade empfing. Sodann möchte ich für Sie den Wortlaut der Weihe festhalten, wie wir sie am Fest Mariä Himmelfahrt (15.8.2019) vollzogen haben:

O Maria, Königin des heiligen Rosenkranzes, Zuflucht der Sünder, Siegerin in allen Schlachten Gottes!

Bei Deinen Erscheinungen in Fatima hast Du die Verehrung Deines Unbefleckten Herzens als das letzte Rettungsmittel bezeichnet, das Gott der Welt geben will. Und Du hast versprochen, uns durch diese besondere Andacht alle Gnaden zu schenken, die für unsere Zeit nötig sind. Im Bewusstsein unserer eigenen Schwäche und Unzulänglichkeit nehmen wir diese Verheißung voll Freude und Dankbarkeit an.

Von großem Vertrauen beseelt kommen wir zu Dir, o heiligste Mutter!

Mit Leib und Seele und ohne Rückhalt weihen wir uns selbst sowie unser Oratorium Deinem Unbefleckten Herzen. Wir versprechen Dir, die Forderungen, die Du in Fatima gestellt hast, soweit es an uns liegt, zu erfüllen, insbesondere durch das Gebet des heiligen Rosenkranzes und das Halten der Sühnesamstage. Unsere Leiden und Mühen wollen wir tragen im Geiste der Sühne für die unzähligen Sünden, durch die die Menschen Dein Unbeflecktes Herz verwunden. Wir nehmen uns auch vor, die Tugenden Deines mütterlichen Herzens nachzuahmen: die Demut und Reinheit, den Gehorsam und die glühende Liebe und Hingabe an Gott.
Dafür bitten wir Dich, Du Zuflucht des Menschengeschlechtes und Hilfe der Christen, uns die Gnaden, die Gott durch Deine Hände spenden will, in reicher Fülle auszuteilen. Bewirke, dass unser Oratorium sowie unsere Familien immer mehr Orte christlicher Liebe, geistlicher Freude und heroischen Opfermutes werden. Bilde Du unsere Herzen nach dem Herzen Deines göttlichen Sohnes. Forme uns zu wahren Schülern Jesu Christi und lass uns immer eifriger wandeln in Seinen Fußstapfen der Armut, Weltverachtung und Liebe.

Hilf uns, nicht nach den falschen Grundsätzen der Welt, sondern mit unerschütterlicher Treue nach den Lehren des heiligen Evangeliums zu streben und zu leben. Bewirke endlich, o Mutter der Barmherzigkeit, dass all unsere lieben Angehörigen sowie viele Seelen den schmalen Weg zu Gott in der Wahrheit des Glaubens und der Liebe erkennen und gerettet werden.
Unbefleckte Jungfrau, nimm diesen Akt unserer Weihe gnädig an. Segne unsere Mühen und lass das große Vertrauen, das wir zu Dir haben, nicht zuschanden werden. Wir versprechen Dir, alles Gute, das unter uns geschieht, nicht uns selber zuzuschreiben, sondern einzig Dir und Deiner allmächtigen Fürsprache bei Gott.

Jesus und Maria, Euren vereinten Herzen sind wir geweiht. Seid Ihr allein unsere Zuflucht, unser Trost, unsere Stärke und unsere Freude. Amen.

Als Vorbereitung auf das Patrozinium des hl. Bruder Klaus (25. September) darf ich Sie einladen, die (allenfalls große) Litanei zum mächtigen Hüter unseres Vaterlandes zu beten, nämlich als Novene ab Montag 16.9.

Heiliger Bruder Klaus,

- der du von Jugend an die Wahrheit liebtest gehorsam und un-
schuldig lebtest,

- der du als gerechter Richter nur nach Recht und Gewissen geraten
und geurteilt hast,

- der du die heilige Messe und Kommunion über alles geschätzt und
geliebt hast,

bitte für uns, dass wir uns durch Verspottung nicht vom Wege der Wahrheit und Gerechtigkeit abwendig machen lassen.

Schließlich darf ich Ihnen die herzlichsten priesterlichen Segensgrüsse und -wünsche übermitteln von Hw. Curé Epiney. „Unser Curé von Ecône“ (so nannte ihn S. E. Mgr. Tissier de Mallerais bei seinem Besuch im November 2018) wurde vor 52 Jahren, also 1967, vom Bischof von Sion zum Pfarrer von Riddes ernannt. Ecône gehört zum Pfarrgebiet von Riddes;
drei Jahre später (1970) hat der Himmel diesen glücklichen ‚Pfarreiboden‘ ausgewählt, um das wunderbare Werk von Erzbischof Lefebvre entstehen zu lassen. Am 22.6.1975 wurde Curé Epiney abgesetzt und aus dem kirchlichen Dienst entlassen wegen Beibehaltung der tridentinischen Messe und wegen seiner innigen Freundschaft mit Erzbischof Lefebvre.

Am 13. August konnte unser geliebter Curé aus dem Spital nach Hause zurückkehren, ist seither jedoch fast vollkommen ans Bett ‚gefesselt‘.

Wir fahren fort mit innigen Novenen-Gebeten, der Himmel möge ihn uns doch am Leibe gestärkt wieder zurückgeben, damit er den täglichen Gottesdienst auch am Altar und beim Predigen wieder aufnehmen kann und er uns noch lange erhalten bleiben möge.
Die Gnade Gottes bewahre und festige Ihre Seele.

Mit priesterlichen Segensgrüssen
Ihr P. Alois Brühwiler

Riddes, 29. August 2019

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Wie erkennt man, ob ein Buch, eine Zeitung oder
irgendeine Person vom Liberalismus angesteckt sind?

aus: „Der Liberalismus ist Sünde - Brennende Fragen“
von Mgr. Dr. Felix Sardà y Salvany, Salzburg, 1889, S.51-54
mit Approbation der Heiligen Indexkongregation
(von Erzbischof Marcel Lefebvre empfohlene Lektüre)
Gibt es Zeichen oder charakteristische Merkmale, wonach man leicht
unterscheiden kann, wer liberal und wer nicht liberal ist?

Die liberalen Personen oder Schriften kann man in drei Klassen einteilen:

1. Radikale Liberale in des Wortes verwegenster Bedeutung
2. Gemässigte Liberale
3. Liberale im uneigentlichen Sinn, solche, die bloss einen liberalen Anstrich haben

Von „Liberalen im uneigentlichen Sinn“ (3. Gruppe), also von solchen, die bloss einen liberalen Anstrich haben, wollen wir eine semiphysiologische Beschreibung entwerfen:

Den Katholiken, der einfach einen liberalen Anstrich hat, erkennt man daran, dass er, obschon ein rechtschaffener Mann von werktätig und aufrichtig religiösen Sitten, dennoch im Reden, Schreiben und Handeln den Anschein eines Anhängers des Liberalismus gewinnt. In seiner Art könnte man sagen: „Die Rose bin ich nicht, doch war ich in ihrer nächsten Nähe und empfing von ihr etwelchen Wohlgeruch.“ Der Rechtschaffene mit einem liberalen Anstrich denkt, spricht, handelt wie ein eigentlicher Liberaler, ohne dass es der arme Tropf selber merkt. Seine Stärke ist die Liebe: dieser Mensch ist die Liebe selber. Wie verabscheut er die Übertreibungen der ultramontanen (Anm.: streng katholischen) Presse. Einen Menschen
schlecht zu nennen, der schlechte Ideen verbreitet, scheint diesem sonderbaren Theologen eine Sünde gegen den Heiligen Geist. Für ihn gibt es nur verlorene Schafe. Man soll weder Widerstand leisten noch gegen den Gegner zu Felde ziehen. Worauf man immer besorgt sein muss, ist, die Gegner anzuziehen. „Das Böse mit dem Überfluss des Guten zu ersticken“,
dies ist sein Leibspruch, den er zufällig eines Tages in Balmes gelesen hat;

das Einzige, was ihm von dem großen katholischen Philosophen im Gedächtnis geblieben ist. Aus dem Evangelium führt er bloß jene Stellen an, welche nach Honig und Zucker schmecken. Man könnte sagen, dass er die fürchterlichen Strafpredigten gegen die Pharisäer für Übereilungen und für Mangel an Mäßigung von Seiten des göttlichen Heilandes halte. Indes er selber dieselben dann sehr heftig gegen die reizbaren ‚streng Katholischen‘
anzuwenden versteht, welche mit ihren Übertreibungen täglich die Sache der Religion, die ganz Friede und Liebe ist, auf ́s Spiel setzen. Gegen diese ist der gute Mann sauer und steif. Gegen diese ist bitter sein Eifer, herb und ätzend wie Scheidewasser seine Polemik, und zu Angriffen seine Liebe geneigt. Auf ihn hat jener Ausruf des P. Felix in einer berühmten Rede Bezug, die er anlässlich der Anklagen gegen den grossen Veuillot hielt: „Meine Herren, lieben und achten wir sogar - unsere Freunde!“ Aber nein! Unser Held macht es anders. Alle seine Schätze an Duldung und liberaler Liebe hat er bloss für die geschworenen Feinde seines Glaubens auf Lager. Natürlich, es muss ja der Unglückliche dieselben an sich ziehen und gewinnen!

Für heldenmütigere Verteidiger des Glaubens hingegen hat er bloss Sarkasmus und Unduldsamkeit. Kurz: den Vorteil des ‚Frontangriffes‘ des hl. Ignatius in seinen geistlichen Übungen hat der liberal angehauchte Katholik nie begriffen. Er kennt keine andere Kriegskunst als in die Flanken zu fallen, welche in Religionssachen gewöhnlich die Bequemste ist. Aber nicht die, welche am ehesten den Ausschlag gibt. Gern wollte er siegen, aber auf die Bedingung hin, den Feind nicht zu verwunden, noch ihm eine Kränkung
oder Unwillen zu verursachen. Das Wort Krieg regt seine Nerven auf. Mehr gefällt ihm die friedliche Besprechung. Er nimmt Partei für liberale Zirkel, wo man Reden hält und beratet. Nicht etwa für die ‚streng-katholischen‘ Gruppierungen, wo von Glaubenslehren gesprochen und auch getadelt wird. In einem Worte: wenn man die radikalen und gemäßigten Liberalen
an ihren Früchten erkennt, so hat man hauptsächlich an seinen Zartgefühlen den zu erkennen, der einen liberalen Anstrich hat.

Fassen wir in wenigen Worten den am meisten charakteristischen Zug
seiner Gesichtsbildung zusammen, so können wir sagen, dass der arme in
den Liberalismus eingetauchte Tropf seinen Liberalismus bekundet durch
Seufzen und Gewimmer.

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Orientierungshilfe für Messbesuch und Sakramentenempfang

Zunächst seien zwei Grundsätze angeführt, welche das Denken, Reden und Handeln des Katholiken leiten sollen:

- Die Gläubigen haben Anspruch auf zweifelsfrei gültig geweihte Priester
und zweifelsfrei gültige und würdig gespendete Sakramente.
- „Die ‚Motu-proprio‘-Messe ist nicht die authentische Messe.“
(Mgr. Tissier de Mallerais, Pfingstpredigt 15.5.2016)
Im Einzelnen raten wir Ihnen, sich an folgenden Leitlinien zu orientieren:
1. Der Priester soll sicher gültig geweiht sein, nämlich von einem im vorkonziliaren Ritus geweihten Bischof.
2. Der Priester soll einem sicher gültig geweihten und rechtgläubigen Bischof oder Generaloberen angegliedert sein.
3. Der Priester soll rechtgläubig und dem Antimodernisteneid treu sein, sich den Irrtümern des letzten Konzils widersetzen, also notwendigerweise getrennt sein von der ‚konziliaren Kirche‘.
4. Der Priester soll die am 7.7.2007 ‚erlaubte ausserordentliche Form des römischen Messritus‘ als „nicht-authentisch“ (Mgr. Tissier de Mallerais) zurückweisen, also von der Priesterbruderschaft St. Petrus usw. weiterhin getrennt bleiben. Die ‚Motu-proprio‘-Messe vom 7.7.2007 hat einen gewissen Indult-, d.h. ‚Ausnahmecharakter mit Sondererlaubnis‘ beibehalten und ist allein schon deshalb für Katholiken unannehmbar. Man kann die ‚Motu-proprio-Messe‘ in etwa gleichsetzen mit der heiligen Messe, welche ab Oktober 1791 die auf den Staat vereidigten Bischöfe und Priester in Frankreich gelesen haben, während die kirchentreuen und daher verfolgten Priester nur mehr im Verborgenen wirken konnten (oder fliehen mussten). Die mutigsten unter ihnen feierten im Geheimen die heilige Messe und spendeten die Sakramente. So empfing der Johannes Maria Vianney (der künftige hl.
Pfarrer von Ars) im Verborgenen in einem Privathaus die erste heilige
Kommunion.
Jener verräterische Eid eines Teils des Klerus von 1791 in Frankreich
ist vergleichbar mit der Verpflichtung des nachkonziliaren Klerus auf das
Zweite Vatikanische Konzil und die ‚Neue Messe‘ von 1969.

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Schenke nur jener Lehre Glauben, die übereinstimmt mit der Lehre Christi und seiner treuen Diener

In einer schweren Krisenzeit, da die Fundamente des Lebens angegriffen, ins Wanken geraten oder gar bereits umgestürzt sind, soll der Katholik sein geistiges und materielles Leben in aller Demut und im Vertrauen auf den allmächtigen Schutz Gottes auf das Wesentliche und ‚allein Notwendige‘ beschränken. Er soll nicht mit Gott hadern, sondern die von der Ewigen
Weisheit zugelassene (oder gefügte?) Prüfung in Demut annehmen als gnadenreiches Züchtigungs-, Reinigungs-, Heiligungs- und Rettungsmittel für Leib und Seele.
Da seit dem letzten Konzil die erniedrigte, wie mit Ketten gefangene heilige Kirche nach wie vor besetzt bzw. beherrscht wird von finsteren und freimaurerischen Mächten in der ‚Konzilskirche, hat die gütigste Vorsehung Gottes den Katholiken einen glaubenstreuen Apostelnachfolger und Prälaten geschenkt, um uns in äusserster Notlage eine unverdorbene Hilfsquelle der Lehre Christi sicherzustellen. Zahlreiche Werke des umfang- und segensreichen Wirkens von Erzbischof Marcel Lefebvre sind inzwischen auch in unsere Sprache übertragen worden. Die Bedeutung all dieses Quellen-Materials ist umso grösser, als der Vatikan nach wie vor unter dem Einfluss des Rauches Satans spricht und handelt und die Katholiken um ihres Heiles willens noch immer gehalten sind, auf die mündlichen und schriftlichen Überlieferungen des Gründers der FSSPX zu hören. Sein umfangreiches Erbe ist heue insofern noch bedeutsamer geworden, da im Jahre 2012 die lehrmässige Einheit und Eintracht der vier von Erzbischof Lefebvre geweihten Weihbischöfe auseinandergebrochen ist. Dieser Bruch hat sich schon Jahre zuvor angebahnt und wurde sodann sichtbar durch den Brief der drei Weihbischöfe Mgr. Tissier de Mallerais, Mgr. Williamson und Mgr. de Galarreta vom 7. April 2012 an den Generalrat der FSSPX. Vollendet wurde der Bruch sodann durch den Ausschluss von Mgr. Williamson im Oktober 2012 - eine sichtbar gewordene Frucht einer gewissen Spaltung der Geister innerhalb der FSSPX. Wer vor sieben Jahren mit dem Ausschluss des ältesten Weihbischofs einverstanden war und es noch immer sein will, muss sich nun anfreunden mit etwas neuartigen Familiengliedern, nämlich mit mehreren (nur) Novus-Ordo-geweihten Priestern sowie einem ‚konservativen‘ und nun pensionierten konzilstreuen Diözesanbischof, der als Freund von Papst Benedikt XVI. und im Sinne von Papst Franziskus die FSSPX integrieren helfen will. Das Denken von S. E. Mgr. Huonder über ‚Konzil‘ und ‚Neue Messe‘ ist ein vom Modernismus geprägtes. Es ist unvereinbar mit der Haltung von Erzbischof Marcel Lefebvre, unvereinbar mit hauptsächlichen Existenzgründen der Priesterbruderschaft St. Pius X.

Leider hat die FSSPX-Führung schon kurze Zeit nach 1991 einen - wenn auch scheinbar nur geringfügig - neuen Weg eingeschlagen. Man strebt nach einer steten Annäherung an das moderne Rom, um so allmählich zu einer ‚kirchlichen und kanonischen Normalisierung‘ zu gelangen.

Kurz: man träumte während Jahren und bis heute von einer ‚Einheit ohne Wahrheit‘. Die Begeisterung bei der FSSPX-Führung für ein solches Projekt war bereits im Frühjahr 2001 erstmals übergroß und sodann wieder im Frühjahr 2012. Beim gegenwärtigen dritten Versuch unter Papst Franziskus sollte - so scheinen immer mehr verblendete Priester und Gläubige zu hoffen - das Projekt zum Abschluss gelangen können...

Zurück zu Erzbischof Lefebvre: Die Mission des Prälaten des ausgehenden 20. Jahrhunderts war so sehr bedeutungsvoll, dass auch auf sie die Worte des hl. Paulus angewandt werden können: „Ich weise euch auf das Evangelium hin, dass ich euch gepredigt habe, das ihr angenommen habt, indem ihr auch feststehet. In ihm werdet ihr auch selig, wenn ihr es so
festhaltet, wie ich es euch gepredigt habe. Sonst hättet ihr den Glauben vergebens angenommen. Vor allem habe ich euch darüber belehrt, wie auch ich belehrt worden bin“ (1.Kor. 15,1ff.). Ein Abweichen von der Lehre des hl. Paulus bedeutet also ein Abweichen von der Lehre Christi. Dasselbe kann man sagen über den glaubens- und kirchentreuen Diener Erzbischof Lefebvre: Ein Abweichen oder ein Korrigieren-Wollen seiner theologischen Kritik über das letzte Konzil und über die ‚Neue Messe‘ bedeutet ein Abweichen von der Lehre Christi.

Seit dem letzten Konzil sieht sich der glaubenstreue Katholik der schmerzlichen Situation gegenüber, dass ihm durch kirchliche Autoritäten (Papst, Bischöfe, Priester) Inhalte vermittelt werden, welche mit der Lehre Christi nicht übereinstimmen. All jene, die mit dem Erzbischof Lefebvre treu im Glauben bleiben wollten, haben ab 1970 unter vielen Schmerzen und Opfern verstehen lernen müssen, was es für den katholischen Alltag im Familien- und Berufsleben bedeutet, wenn man der ordentlichen Autorität nicht mehr gehorchen kann, nicht mehr gehorchen darf. Denn auch der Gehorsam muss sich nach der Wahrheit ausrichten. Die Autorität steht im Dienste des Glaubens, im Dienste der Gerechtigkeit. Daher sagt der hl. Thomas von Aquin: „Die Mutter des Gehorsams ist die Gerechtigkeit ist.“

Zwischen der Lehre Christi und dem, was ein Diener Christi (Papst, Bischof, Priester) lehrt, darf es an sich keinen Widerspruch geben. Andernfalls spricht oder handelt der Gottgeweihte nicht als Diener Christi. Ein solches Beispiel war das ‚Motu proprio‘ von Papst Benedikt XVI. vom 7.7.2007 wie auch die (auffälligerweise gleichzeitige) doppeldeutige und irreführende Stellungnahme des FSSPX-Generaloberen. Der päpstliche Erlass wie auch der Kommentar der FSSPX verletzen mehrfach die Wahrheit und die Gerechtigkeit. Daher klagte - um ein Beispiel zu nennen - am 8.7.2007 ein Mann sehr zurecht bei einem Priester, welcher anstelle einer Predigt die Pressemitteilung des FSSPX-Generalhauses vom 7.7.2007 vorgetragen hatte: „Was soll das?!?“ Der wache Katholik hat also im Sommer 2007 erkennen können, dass die FSSPX mit Rom eine Abmachung, einen gewissen Kompromiss getroffen hat. Die FSSPX ist mittels des ‚Motu proprio 2007‘ auf die ‚Schiene von Kardinal Ratzinger von 1988‘ eingeschwenkt, eine Schiene, die keine andere ist als jene der Priesterbruderschaft St. Petrus, deren praktische Grundhaltung noch immer jene von 1988 zu sein scheint: „Hauptsache die alte Messe!“ Leider konnte man erst neun Jahre nach dem ‚Motu proprio‘, nämlich in der Pfingstpredigt vom 15.5.2016 von Mgr. Tissier de Mallerais, die für ‚Traditionalisten‘ unmissverständlichen Worte hören „Die ‚Motu-proprio‘- Messe ist nicht die wahre Messe.“ Also schenken wir dem ‚Motu proprio‘ vom 7.7.2007 keinen Glauben, da jene Ausführungen nicht übereinstimmen mit der Lehre Christi, nicht übereinstimmen mit den Ausführungen seines Dieners Erzbischof Marcel Lefebvre.


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Im „Hamburger Prioratsboten“ (FSSPX) vom 16. Mai 2013 war zu lesen:

Exakt im 100. Jahr nach dem Tod des hl. Don Bosco

nämlich am 30. Juni 1988, schien es in den Augen der Weltkinder, als ob Erzbischof Lefebvre mit der (von der römischen Autorität unerlaubten) Weihe von vier Priestern zu Weihbischöfen einen Akt gesetzt hätte, der ein Schisma und für den ‚Täter‘ eine Exkommunikation nach sich ziehen sollte. Dies war eine ungerechte und daher irreführende Darstellung der Me-
dien. Diesem Getäuschtsein unterliegen bis heute jene Katholiken, welche die sichtbaren übernatürlichen Früchte nicht sehen wollen, die der französische Erzbischof gerade mit jener Handlung grundgelegt hat, nämlich für den Fortbestand der Kirche, für die Verteidigung und Ausbreitung des katholischen Glaubens, für die Bewahrung der heiligen Liturgie. Noch
immer sind es nicht wenige, die nach wie vor denken, unsere Bruderschaft würde irgendwie ausserhalb, auf jeden Fall nicht ‚in vollkommener Gemeinschaft‘ mit der Kirche sein. Sie täuschen sich. Diese Personen sollten sich einmal das Bild des hl. Don Bosco et-
was genauer ansehen: Dort kann man erkennen, dass es offenbar neben dem grossen
Kirchenschiff auch noch ganz kleine Boote gibt, welche ganz und gar zur Kirche gehören, deren Besatzungen mit allen Kräften bemüht sind, „das majestätische Schiff gegen die feindliche Flotte zu verteidigen“ (vgl. Bild: Vision vom 30. Mai 1862). Ein solch kleines Boot also dürfte heute unsere Bruderschaft darstellen mit ihren über 500 Soldaten. Die Vorsehung Gottes hat es gefügt, dass der erste Kapitän dieses besagten Bootes sich als ruhmreicher Verteidiger der heiligen Kirche erwiesen hat. Seine „Apostel Jesu und Mariä“ (so der Wort-
laut in den Statuten vom 1. November 1970) versuchen, das Hauptschiff zu den allein rettenden Säulen zu lotsen: zur heiligen Eucharistie („Salus credentium“, Heil der Gläubigen, also zum heiligen Messopfer) und zur Unbefleckten („Auxilium Christianorum“, Hilfe der Christen).
Dass 55 Jahre nach der Vision von 1862 uns der Himmel wissen liess (Fatima 1917), dass das Unbefleckte Herz Mariens das letzte (scheinbar einzige) Rettungsmittel sein würde, davon wusste der hl. Don Bosco nichts. Heute aber können wir es insofern verstehen, als wir mit größtem Schmerz sehen müssen, dass die erste Säule (das heilige Messopfer) scheinbar ganz
aus dem Blickfeld der Führungsverantwortlichen geraten ist. Weil die sogenannte ‚Neue Messe‘ von 1969 kein legitimer Ersatz für die heilige Messe sein kann, bleiben heute über 80% der Katholiken fern von der theologisch arg entstellten ‚neuen‘ Sonntagsmesse. Fast ist man geneigt zu fragen, ob diese mehr zu bedauern sind als der nur noch kleine Teil der ‚modernen‘ Katholiken, welche durch die ‚neuen Sakramente‘, durch die ‚Neue Messe‘, durch die ‚neue Theologie‘ eine schleichende Blutvergiftung erleiden.

Daher bleibt als letzte Rettung in gewisser Weise also nur mehr die allerseligste Jungfrau Maria.

Gottesdienstordnung in Sankt Gallen: 

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