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Samstag, 23. November 2019

Nummer DCXLV (645)

Talfahrt Der Welt

Nummer DCXLV (645)


Wie könnten Amazoniens Bäume Beifall spenden?
Sehen wir zu, wie einfach es ist in Gottes Händen!
Nicht nur die Priesterbruderschaft St. Pius X. ist auf der Talfahrt, sondern durch die Seelen der Menschen gleitet eine ganze Welt ab. Die antiken Griechen wußten: Von nichts kommt nichts, und so gilt auch der Spruch, daß wir ohne Stroh keine Ziegel machen können. Entsprechend hoffnungslos ist es zu erwarten, daß die Institutionen von gestern von den heutigen Menschen nicht entleert würden, wie so viele zusammengebrochene Luftballons, aus welchen die Luft gelassen wurde, veranschaulichen. Ein Beobachter, der die Fähigkeit des Denkens noch nicht verloren hat, gab auf die Frage, was er als Zukunft für den „Widerstand,“ für die Priesterbruderschaft St. Piux X., für die Kirche und für die Welt erwarte, folgende interessante Antwort:
Beim „Widerstand“ wird es keine große zahlenmäßige Zunahme geben und keine große Ernte an Seelen, weil das geeignete Material einfach nicht vorhanden ist. Wie könnte noch etwas Katholisches entstehen aus Menschen, welche wenig bis keine Ahnung mehr haben von wahr und falsch, von richtig und unrichtig, und von dem, was wirklich bekämpft werden muß? Die Wahrheit und das Rechte sind untergraben worden, und immer mehr Menschen glauben nicht mehr, daß Wahrheit oder Recht von Bedeutung sind. Erstens, weil der Mensch ein geselliges Wesen ist, welcher seine Färbung natürlich von den umgebenden Menschen annimmt, die heute in starkem Maße die Wahrheit und das Rechte aufgegeben haben. Und zweitens, weil das Leben uns so viel weniger abverlangt, wenn die Wahrheit und das Rechte unbedeutend sind. Dann können wir Menschen uns von der Strömung treiben lassen, und es gibt nichts mehr, welchem wir uns noch widersetzen müßten.
Bei der Bruderschaft wird, wenn Bischof Fellay ängstlich ist, diese Angst auf den Rest der Bruderschaft und von dort auf den Rest der Kirche sich ausbreiten, während die Bruderschaft des Erzbischof Lefebvre zu ihrer Blütezeit das Rückgrat der Kirche stärkte. Ohne diese Rückendeckung wird sich ein sanfter Konziliarismus durchsetzen mit einer hybriden Messe, welche die Tridentinische Messe mit der Neuen Messe verschmilzt, mit einer „Hermeneutik der Kontinuität,“ welche die katholische Lehre mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil vermengt, und mit zweifelhaften Priestern und Riten für eine illusorische Rückkehr in die 1950er Jahre. So wird die Kirche am Ende niemanden mehr haben, welcher noch die Wahrheit sagt, und das „Licht der Welt“ wird nur noch ein schwaches Leuchten abgeben, während das „Salz der Erde“ so schal sein wird, daß es die universelle Verderbnis nicht mehr verhindern kann.
Folglich wird die Welt immer entarteter und mutwillig künstlicher werden, weil früher die Kirche durch die Gnade in den Seelen der Menschen der übernatürliche Beschützer von allem Natürlichen in Gottes Schöpfung war. In dieser Neuen Weltordnung werden selbst die Überreste der wahren Kirche weiterhin verfolgt, durch die heutige passiv-aggressive Einschüchterung. Denn unter dem Schein passiver Duldung herrscht heute in Wirklichkeit ein unerbittlicher Druck zur Gleichschaltung, gemäß der Vorgabe: „Seien Sie bitte ‚ politisch korrekt’, wie alle anderen, sonst stempeln wir Sie zum Ausgestoßenen.“ Diesem Druck von außen entspricht eine geheimnisvolle innere Schwäche der modernen Seele, die sich an keiner Wahrheit festhalten will. Der Teufel betritt dann die natürliche Ebene und läßt den Verstand der Menschen nach links schwingen, weg von Gott, was die Katholiken an sich selber zweifeln läßt, etwa nach folgendem Muster: „Wer bin ich zu behaupten, daß Erzbischof Lefebvre Recht hatte? Waren seine Feinde wirklich böse? Wer bin ich, dies zu beurteilen?“ Diesem Geisteszustand fällt der Verrat sehr leicht . . .
Das Konzil der 1960er Jahre hat die Verwirrung der 1970er Jahren entfacht und seither ein weiteres halbes Jahrhundert Zeit gehabt, sich auszubreiten, während die Priesterbruderschaft St. Pius X. seit den letzen 20 Jahren heimlich für den Feind arbeitet . . .
Diese Zukunftsvision ist dunkel, doch auf rein menschlicher Ebene eine realistische Prognose. Glücklicherweise ist Gott Gott, er existiert tatsächlich, und seine Gedanken sind nicht unsere Gedanken, und seine Wege nicht unsere Wege, wie die Schrift sagt: „So hoch der Himmel über der Erde steht, so hoch sind meine Wege über euren Wegen und meine Gedanken über euren Gedanken!“ (Jesaja 55,8–9). Dieser Gott wird auch nicht durch die Machenschaften der Menschen scheitern: „So steht es auch mit meinem Wort, das von meinem Munde ausgeht. Es kehrt nicht erfolglos zu mir zurück, ohne daß es vollbracht, was ich wollte, und durchgeführt, wozu ich es sandte. Denn in Freuden sollt ihr ausziehen und in Frieden geleitet werden! Die Berge und Hügel brechen vor euch in Jubel aus, alle Feldbäume spenden Beifall! Statt des Dornstrauchs wächst die Zypresse, statt der Nessel die Myrte. Dem Herrn gereicht dies zum Ruhm, zum ewigen Zeichen, das unausrottbar ist!“ (Jesaja 55,11–13).
Kyrie eleison.

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