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Freitag, 15. November 2019

Nummer DCXLIV (644)

Talfahrt Kommentiert

Nummer DCXLIV (644)


Die Bruderschaft jetzt folgt der Welt,
Bis daß der Tod sie ganz befällt.
Zwei Leser der letzten beiden Ausgaben dieser „Kommentare“ (Nr. 642 und 643 vom 2. und 9. November 2019) haben ihrerseits hilfreiche Beobachtungen zum Zustand der Priesterbruderschaft St. Pius X. angestellt. Die erste Pressemeldung [aus den Kommentaren] lautete, daß die Bruderschaft anscheinend alle Traditionalisten innerhalb und außerhalb der Bruderschaft unter ihre eigene Autorität bringen will, und die zweite Pressemeldung, daß die „Doktrinären Diskussionen“ zwischen Rom und der Bruderschaft wiedereröffnet werden sollen und Bischof Fellay die Bruderschaftsseite leiten wird. Der erste Leser beschreibt die beständige Taktik der Revolution und der zweite Leser das Schicksal, welches dem Generaloberen der Bruderschaft, Pater Pagliarani, droht. Beginnen wir mit dem ersten Beobachter:
Die beiden Pressemeldungen sind sehr schlecht. Auch wenn ich die Priesterbruderschaft nicht mehr vermisse, so bedaure ich doch sehr, sie in einem Zustand der totalen Kapitulation gegenüber dem apostatischen Rom zu sehen. Wann immer die Revolution in der Kirche einen wichtigen Schritt tut, welcher bei den Katholiken pflichtgemäß Widerstand auslösen würde, so hat die Revolution stets im Voraus für diese Katholiken eine Alternativposition parat: eine Sackgasse, um die Widerständler auflaufen zu lassen. Wir müssen befürchten, daß Rom die Bruderschaft so einrichtet, alle Katholiken aufzunehmen, welche dem apostatischen Bergoglio sich widersetzen, um diese dann in Roms Richtung zu lenken. Es ist ziemlich leicht abzusehen, daß Rom genau dies tut. Wie immer bleibt uns als einzige Waffe in der Hand der Rosenkranz, um die Weihe Rußlands zu erhalten. Herr, erbarme dich unser!
Solche Leserkommentare sind weder „Verschwörungstheorie“ noch „Desinformation.“ Denn die Irreführer der modernen Kirche und Welt, welchen Gott im Moment große Macht einräumt, um Kirche und Welt für ihren Glaubensabfall zu bestrafen, sind keine ehrlichen Menschen, welche sich leisten könnten, offen zu agieren. Vielmehr sind sie allzu oft echte Feinde Gottes und unehrliche Revolutionäre, welche sich verschwören und welche täuschen müssen, um ihr Tun zu verschleiern. Wenn nun Katholiken, welche nicht nur so unschuldig wie die Tauben sondern auch so weise wie die Schlangen sind (vgl. Matthäus 10,16), die Finten der Revolutionäre anprangern, so werden erstere beschuldigt, beispielsweise „Verschwörungstheoretiker“ zu sein – was um so abgeschlagener ist, weil der Vorwurf oft den Revolutionären selber zutrifft.
Nehmen wir beispielsweise jenen Fall, als Erzbischof Lefebvre im Jahre 1988 zu einem kräftigen Schlag gegen die Liberalen ansetzte, indem er vier – zumindestens damals – gläubige Bischöfe weihte, um sicherzustellen, daß seine Priesterbruderschaft beim Verteidigen des wahren Glaubens überleben kann. Prompt wartete das liberale Rom mit der Priesterbruderschaft St. Petrus auf, welche alle Priester der Piusbruderschaft aufnahm und neutralisierte, die gegen die bischöflichen Weihen des Erzbischof waren. Auf ähnliche Weise dürfte die Beobachtung des obigen Lesers weit von einer „Desinformation“ entfernt sein, wenn er sagt, daß Rom im Jahre 2019 die Piusbruderschaft zu einem Zufluchtsort für all jene Katholiken, welche gegen Papst Franziskus sich stellen, macht, um damit ihre Opposition unter die Kontrolle Roms zu bringen. Vielmehr ist es sogar typisch für die Feinde Gottes, genau jene Finten anzuwenden, welche sie ihren Bloßstellern vorwerfen.
Kommen wir zum zweiten Beobachter. Er schlägt vor, daß der Generalobere Pater Pagliarani beim Falscheinschätzen der Absichten Roms weniger schuldig sein könnte als sein Vorgänger Bischof Fellay, doch wenn der Pater weiterhin so handelt wie sein Vorgänger als Oberer der Bruderschaft, so wird Pater Pagliarani die Verantwortung dafür übernehmen müssen, die Glaubensverteidigung durch die Bruderschaft gelähmt zu haben. Niemand wird ihm auf Dauer alles durchgehen lassen, zumal er immer weniger unschuldig wird, wenn und insofern er weiterhin so handelt wie Bischof Fellay. Folgend der Kommentar des zweiten Beobachters:
Die Pressemeldung, wonach die Erneuerung der doktrinären Diskussion zwischen Rom und der Priesterbruderschaft auf Bruderschaftsseite von Bischof Fellay geführt wird, wirft einen dunklen Schatten auf seinen Nachfolger Pater Pagliarani, welcher den Bischof dafür ausgewählt hat. Selbst wenn man dem Pater zubilligt, daß er eine Einigung mit Rom nicht so stark befürwortet wie Bischof Fellay, so scheint der Pater doch in der gleichen Denkweise zu stecken wie sein Vorgänger. Entweder löst der Pater sich von dieser Geisteshaltung, oder er wird als Totengräber der Priesterbruderschaft in die Geschichtsbücher eingehen. Gott bewahre! Ich werde für ihn und die Bruderschaft beten, und mich an die Muttergottes wenden, damit sie seine Augen öffnen und seine beiden Assistenten erleuchten möge.
Beachten wir, wie beide Beobachter das Gebet als einzige Lösung betrachten. Denn menschlich gesehen ist die Priesterbruderschaft im wesentlichen, wenn auch nicht vollständig, ausgeschaltet. Sollte sie für den Anschluß an die Konzilskirche sich entscheiden, so wird sie das Schicksal derselben teilen.
Kyrie eleison.

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