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Samstag, 12. Oktober 2019

Nummer DCXXXIX (639)

Gegenwaertig, Maechtig

Nummer DCXXXIX (639)



Und sagen alle Teufel, Gott sei fern von mir und schwach
Muss ich nur denken, dann wird gleich die Wahrheit in mir wach.

Während die „abendländische Zivilisation“ vor unseren Augen in immer rasanterem Tempo zerfällt, gilt es sich dringend in Erinnerung zu rufen, dass „unsere Hilfe im Namen des Herrn“ und in der Fürbitte Seiner Mutter liegt, und sonst in niemandem und in nichts. Doch selbst unter den Katholiken begreifen nur wenige Menschen, wie nahe uns der Allmächtige Gott ist, und wie gewaltig Seine Macht ist. Würden sie sich hierüber Rechenschaft ablegen, fiele es ihnen weit leichter, Zuflucht zum Gebet zu nehmen, das heute tatsächlich das einzige ernsthafte Bollwerk gegen den Vormarsch des Bösen darstellt. Als gerechte Strafe für den Abfall der Menschheit hat Gott jedes andere Instrument des Einflusses und der Macht in die Hand Seiner Feinde fallen lassen.
Doch wer ist Gott? „Der allmächtige Vater, Schöpfer von Himmel und Erde und von allen sichtbaren und unsichtbaren Dingen.“
Erstens, Vater. „Schöpfer von Himmel und Erde,“ aber nicht einfach ein Fabrikant, der ein Produkt herstellt und es ihm dann selbst überlässt, sich in der Welt zu behaupten. Der beste Vergleich, um Gottes Fürsorge und Seine Liebe für Seine Geschöpfe zu veranschaulichen, ist der mit der Liebe eines menschlichen Vaters für seine Kinder, die normalerweise bis zu seinem oder ihrem Tod und darüber hinaus andauert. Doch ist die Liebe eines menschlichen Vaters endlich. Gottes Liebe ist unendlich.
Zweitens, Allmächtig. Vielleicht besteht der einfachste Weg, um Gottes Kraft oder Macht zu begreifen, darin, die Lehre der Kirche zu akzeptieren, dass Gott der Schöpfer ist, dass es sich bei jedem anderen existierenden Wesen um ein Geschöpf Gottes handelt, und dass die Schöpfung aus dem Nichts entsteht.
Wenn immer wir menschlichen Wesen etwas „erschaffen,“ geschieht dies zwangsläufig auf der Grundlage eines bereits existierenden Materials; so wird beispielsweise ein Stuhl aus Holz angefertigt, ein Haus aus Ziegeln, die Ziegel aus Sand usw. Je mehr ich darüber nachdenke, desto schwieriger wird es, sich etwas vorzustellen, das aus nichts geschaffen wurde, und zwar aus dem guten Grund, dass alle Veränderungen, die ich um mich herum beobachte, aus etwas entstehen. Wenn ich mir etwas vorstellen könnte, das aus dem Nichts entstanden ist, würde ich beginnen, die Bedeutung von „allmächtig“ zu begreifen.
Drittens, Schöpfer aller Dinge. Von allen materiellen oder „sichtbaren“ Dingen, bis zum fernsten Ende der fernsten Milchstrasse – St. Ignatius von Loyola verliess in Rom nachts oft sein Zimmer, einfach um die Sterne anzusehen und diese Demonstration von Gottes unendlicher Macht zu verinnerlichen. Noch weit wichtiger sind allerdings die geistigen oder „unsichtbaren“ Dinge, wie die Seele, die jedem lebenden Menschenwesen das Leben sowie die Gabe der Vernunft und des freien Willens schenkt, ganz zu schweigen von den ganzen nicht-materiellen neun Orden von Engeln. Zweifelt ihr an ihrer Existenz, weil sie immateriell sind? Zweifelt ihr immer noch daran, dass es eine der menschlichen weit überlegene Intelligenz gibt, die heute das Böse um uns herum schafft?
Doch während viele Menschen bereit sein mögen, einzuräumen, dass nichts ohne einen Schöpfer entstehen kann, begreifen nur wenige, dass das schöpferische Wirken Gottes in jedem Augenblick, in dem das existierende Dinge zu existieren fortfährt, weiter geht. In anderen Worten, würde Gott auch nur für einen Moment aufhören, ein existierendes Ding in seiner Existenz zu erhalten, so würde dieses sogleich in das Nichts zurückfallen, aus dem es kam. Hier mag ein Vergleich hilfreich sein. Um einen elektrischen Zug in Gang zu setzen, muss sein Fahrer zuerst die „Totmanneinrichtung“ gegen sich selbst hin ziehen, doch damit der Zug, auch weiterhin fährt, muss er diese auch weiterhin ziehen, denn der Schalter oder Hebel ist unter Federspannung, so dass er, wenn man ihn fahren lässt, automatisch zurückspringt und der Zug anhält. Auf diese Weise wird verhindert, dass der Zug unkontrolliert weiterfährt, wenn der Fahrer beispielsweise jäh stirbt. In anderen Worten, der Zug setzt sich nur in Bewegung, wenn der Schalter oder Hebel gezogen wird, aber derselbe Schalter oder Hebel muss auch weiterhin gezogen sein, damit der Zug weiterfährt.
Auf dieselbe Weise erschafft Gott ein Geschöpf im allerersten Augenblick seiner Existenz, doch fiele es ins Nichts zurück, täte Er nichts, um diese schöpferische Handlung weiterzuführen oder das Geschöpf während seiner Existenz zu erhalten. Somit besteht der einzige Unterschied zwischen der Erschaffung und dem Erhalt eines Geschöpfs durch Gott im Unterschied zwischen dem ersten Moment seines Daseins und jedem folgenden Augenblick. Anders gesagt, in jedem einzelnen Moment meines Erdendaseins ist Gott in mir aktiv, indem Er sowohl meine Seele als auch meinen Leib unaufhörlich erhält. Unter diesen Umständen ist Er in allem, was mich ausmacht, gegenwärtiger als ich selbst, indem Er tut, was nur Gott allein tun kann, nämlich mich aus dem Nichts herauszuhalten. Und da zweifle ich noch daran, dass Er mächtig ist? Oder zweifle ich daran, dass Er mir nahe ist? Oder zweifle ich daran, dass Er mich liebt?
Kyrie eleison.

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