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Samstag, 19. Oktober 2019

Nummer DCXL (640)

Ein Moderner Konvertit

Nummer DCXL (640)


Ausnahmslos allen Menschen, den Reichen wie den Armen
Schenkt Gott, so sie es wünschen, Sein liebevoll Erbarmen.
Wenn heutzutage jemand versucht ist zu denken, dass der allmächtige Gott darauf verzichtet hat, Seine Kirche oder die Welt zu lenken, sei ihm entgegengehalten, dass in der Redaktion dieser „Kommentare“ Zeugnisse eintreffen, die – zumindest nach Ansicht dieses Kommentators – klar zeigen, dass der Heilige Geist immer noch wirkt. Ein abgefallener Katholik berichtet hier, wie er den Weg zur Kirche zurückgefunden und die katholische Tradition sowie bald danach den „Widerstand“ entdeckt hat, und wie er dies alles erklärt. Inmitten der Verwirrung und Entmutigung, die wir alle kennen, schreibt er mit bemerkenswerter Gelassenheit und Heiterkeit – sicherlich ein Zeichen dafür, dass er von Gott geleitet wird.
Ich bin ein verheirateter Mann mit zwei Töchtern, von denen die eine schon fast ein Backfisch und die andere noch ein Baby ist. Eines Tages vor fünf Jahren ging ich gerade an einer Kirche vorbei, als mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel die Eingebung überkam, den Rosenkranz zu beten, und ich den Drang empfand, die Kirche zu betreten, um zu beten. Damals begann ich wieder zu beten und die Messe zu besuchen. Natürlich war es anfangs die Neumesse, bis vor ungefähr drei Jahren, als ich die Existenz der katholischen Tradition entdeckte.
Seither besuchen meine Familie und ich die lokale Kapelle der Priesterbruderschaft St. Pius X., wo wir vom Priester und der Gemeinde sehr herzlich aufgenommen wurden. Doch schon bald bemerkte ich, dass es in der Kapelle viele Zerwürfnisse gab; ihr könnt euch also vorstellen, wie schwierig es für mich war, herauszufinden, was da eigentlich vor sich ging. Da ich erst kürzlich zur Tradition gefunden hatte, benötigte ich sehr viel Geduld, Mut und Beharrlichkeit, um nicht klein beizugeben und nicht schon in den ersten sechs Monaten den Handschuh hinzuwerfen. Doch unser Hunger nach der Wahrheit und unsere Suche nach Wurzeln überwanden unsere Furcht, und so blieben wir, Gott sei Dank.
Ich begriff, dass die Priesterbruderschaft St. Pius X. wahrhaftig ein heiliger Teil der wahren Katholischen Kirche gewesen ist, und dies ist der Grund dafür, dass ich mit meiner Familie zumindest vorläufig in der Bruderschaft bleibe. Doch ich verfolge die ganze Zeit aufmerksam, was die Sedisvakantisten und „Widerstandskämpfer“ zu sagen haben, damit ich mir auch weiterhin meine Meinung bilden kann. Ich hege enorme Bewunderung für Erzbischof Lefebvre, einen wahren Mann Gottes, einen heiligen Nachfolger der Apostel. Es ist schwer erträglich, ansehen zu müssen, wie seine Bruderschaft unter dem infernalischen Druck der Welt wankt, und es verlangt uns verstärktes Beten ab.
Sicherlich steht der Bruderschaft immer noch sehr viel Arbeit bevor, weil sie auch künftig noch viel Gutes tun kann. Dasselbe gilt für den sogenannten „Widerstand,“ der – zu Recht – die Rolle eines Bahnwärters spielt, wann immer die Bruderschaft vom rechten Kurs abkommt und unter dem Ansturm der modernen Welt sowie der Verlockungen, mit denen die Konzilsprälaten sie zu ködern versuchen, ins Wanken gerät. Ich bin überzeugt, dass der „Widerstand“ eine entscheidend wichtige Rolle zu spielen hat und dass Unser Herr ihn dazu befähigt, für ein grosses und edles Ziel zu existieren, sogar innerhalb der Bruderschaft selbst, obwohl er ausserhalb dieser zu stehen scheint. Persönlich betrachte ich mich als kompromisslosen Widerstandskämpfer gegen jeden, der das vom Teufel inspirierte Zweite Vatikanische Konzil nicht mit offenem Visier bekämpft. Wie kann man denn heute als wahrer Katholik leben, ohne überall und ständig Widerstand zu leisten? Ist es also hier auf Erden nicht das Härteste und zugleich Schönste von allem, Katholik zu sein? Ich danke dir, Grossmutter, dafür, dass du für mich zu Jesus und Maria gebetet hast!“
In diesem Leben sehen wir Gott Selbst nie, aber wir sehen Ihn am Werk: Die Gebete einer Grossmutter; das Gebet einer Seele als erster und wichtigster Schritt; der Besuch der Messe als nächster Schritt; die Neue Messe trägt immer noch die Gnade in sich, wenn auch nur noch in verkümmerter Form; die katholische Seele, der Gott auf irgendwelche Weise die Tradition zeigt und die sich davon angezogen fühlt; die Zuflucht in einer lokalen Kapelle der Bruderschaft und die dortige herzliche Aufnahme, nach der jedoch schon bald die nächste strenge Prüfung beginnt! Diese Prüfung wird dank der Suche nach Wurzeln sowie die Liebe zur und das Streben nach der Wahrheit bestanden – ein Bedürfnis, das inmitten der ganzen Konfusion im Geist verankert wird und aufgrund des Respekts für den Erzbischof und des Abscheus vor Vatikan II auch verankert bleibt, wobei die Seele, von der hier die Rede ist, sowohl aus der Bruderschaft als auch aus dem „Widerstand“ Kraft schöpft, dank dem, was beide ihr zu geben vermochten, aber ohne anfangs mit der einen oder anderen Seite endgültig zu brechen; die Einsicht, dass jeder Katholik gegen den Strom schwimmen muss, und schliesslich die Dankbarkeit dafür, wie Gott die Seele geleitet hat. Viele Lehren in nicht allzu vielen Worten. Möge Gott den Verfasser segnen und ihn sowie seine Familie bis zum Tod dem Glauben die Treue halten lassen. Er hat eine gute Chance.
Kyrie eleison.

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