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Samstag, 26. Oktober 2019

Nummer DCXLI (641)

Pater Brühwiler

Nummer DCXLI (641)



"Doktrin zuerst!“ hat uns Gottes Kirche seit jeher gelehrt.
Wer die Doktrin verrät, hat der Kirche den Rücken gekehrt.
Folgende Analyse der Situation, in der sich die Neupriesterbruderschaft St. Pius X. befindet, erschien im St. Gallener Gemeindebulletin Pater Alois Brühwilers (#3, diesjährige Herbstausgabe). Pater Brühwiler ist ein ehemaliger Priester der Bruderschaft, der dieser anno 2015 den Rücken kehrte, weil er sich nicht mit der falschen Richtung abfinden konnte, welche die Neubruderschaft eingeschlagen hat; diese strebt immer noch ihre Anerkennung durch die Leitung der Neukirche in Rom an, obwohl letztere permanent darauf beharrt, dass die Neubruderschaft als unabdingbare Voraussetzung für diese Anerkennung die zutiefst antikatholischen Dokumente von Vatikan II akzeptiert. Pater Brühwilers Artikel wird hier der A4-Länge jedes dieser Kommentare angepasst.
„Schenke nur jener Lehre Glauben, die übereinstimmt mit der Lehre Christi und seiner treuen Diener. In einer schweren Krisenzeit, da die Fundamente des Lebens angegriffen, ins Wanken geraten oder gar bereits umgestürzt sind, soll der Katholik sein geistiges und materielles Leben in aller Demut und im Vertrauen auf den allmächtigen Schutz Gottes auf das Wesentliche und ‚allein Notwendige’ beschränken. Er soll nicht mit Gott hadern, sondern die von der Ewigen Weisheit zugelassene Prüfung in Demut annehmen als gnadenreiches Züchtigungs-, Reinigungs-, Heiligungs- und Rettungsmittel für Leib und Seele.
Da seit dem letzten Konzil die erniedrigte, wie mit Ketten gefangene heilige Kirche nach wie vor besetzt bzw. beherrscht wird von finsteren und freimaurerischen Mächten in der ‚Konzilskirche,‘ hat die gütigste Vorsehung Gottes den Katholiken einen glaubenstreuen Apostelnachfolger und Prälaten geschenkt, um uns in äusserster Notlage eine unverdorbene Hilfsquelle der Lehre Christi sicherzustellen. Zahlreiche Werke des umfang- und segensreichen Wirkens von Erzbischof Marcel Lefebvre sind inzwischen auch in unsere Sprache übertragen worden. Die Bedeutung all dieses Quellenmaterials ist umso grösser, als der Vatikan nach wie vor unter dem Einfluss des Rauches Satans spricht und handelt, und die Katholiken um ihres Heiles willens noch immer gehalten sind, auf die mündlichen und schriftlichen Überlieferungen des Gründers der FSSPX zu hören.
Sein umfangreiches Erbe ist heute insofern noch bedeutsamer geworden, als im Jahre 2012 die lehrmässige Einheit und Eintracht der vier von Erzbischof Lefebvre geweihten Weihbischöfe auseinandergebrochen ist. Dieser Bruch hat sich schon Jahre zuvor angebahnt und wurde sodann sichtbar durch den Brief der drei Weihbischöfe Mgr. Tissier de Mallerais, Mgr. Williamson und Mgr. de Galarreta vom 7. April 2012 an den Generalrat der FSSPX. Vollendet wurde der Bruch sodann durch den Ausschluss von Mgr. Williamson im Oktober 2012 – eine sichtbar gewordene Frucht einer gewissen Spaltung der Geister innerhalb der FSSPX. Wer vor sieben Jahren mit dem Ausschluss des ältesten Weihbischofs einverstanden war und es noch immer sein will, muss sich nun anfreunden mit etwas neuartigen Familiengliedern, nämlich mit mehreren (nur) Novus-Ordo-geweihten Priestern sowie einem ‚konservativen’ und nun pensionierten konzilstreuen Diözesanbischof, der als Freund von Papst Benedikt XVI. und im Sinne von Papst Franziskus die FSSPX integrieren helfen will.
Das Denken von S. E. Mgr. Huonder über ‚Konzil’ und ‚Neue Messe’ ist ein vom Modernismus geprägtes. Es ist unvereinbar mit der Haltung von Erzbischof Marcel Lefebvre, unvereinbar mit hauptsächlichen Existenzgründen der Priesterbruderschaft St. Pius X. Leider hat die FSSPX-Führung schon kurze Zeit nach 1991 einen – wenn auch scheinbar nur geringfügig – neuen Weg eingeschlagen. Man strebt nach einer steten Annäherung an das moderne Rom, um so allmählich zu einer ‚kirchlichen und kanonischen Normalisierung‘ zu gelangen. Kurz: man träumte während Jahren und bis heute von einer ‚Einheit ohne Wahrheit‘. Die Begeisterung bei der FSSPX-Führung für ein solches Projekt war bereits im Frühjahr 2001 erstmals übergross und sodann wieder im Frühjahr 2012. Beim gegenwärtigen dritten Versuch unter Papst Franziskus sollte – so scheinen immer mehr verblendete Priester und Gläubige zu hoffen – das Projekt zum Abschluss gelangen können . . .
Zurück zu Erzbischof Lefebvre: Die Mission des Prälaten des ausgehenden 20. Jahrhunderts war so bedeutungsvoll, dass auch auf sie die Worte des hl. Paulus angewandt werden können: ,Ich weise euch auf das Evangelium hin, das ich euch gepredigt habe, das ihr angenommen habt, indem ihr auch feststehet. In ihm werdet ihr auch selig, wenn ihr es so festhaltet, wie ich es euch gepredigt habe. Sonst hättet ihr den Glauben vergebens angenommen. Vor allem habe ich euch darüber belehrt, wie auch ich belehrt worden bin‘ (1.Kor. 15,1ff.). Ein Abweichen von der Lehre des hl. Paulus bedeutet also ein Abweichen von der Lehre Christi. Dasselbe kann man sagen über den glaubens- und kirchentreuen Diener Erzbischof Lefebvre: Ein Abweichen oder ein Korrigieren-Wollen seiner theologischen Kritik über das letzte Konzil und über die ‚Neue Messe bedeutet ein Abweichen von der Lehre Christi.
Seit dem letzten Konzil sieht sich der glaubenstreue Katholik der schmerzlichen Situation gegenüber, dass ihm durch kirchliche Autoritäten (Papst, Bischöfe, Priester) Inhalte vermittelt werden, welche mit der Lehre Christi nicht übereinstimmen. All jene, die mit dem Erzbischof Lefebvre treu im Glauben bleiben wollten, haben ab 1970 unter vielen Schmerzen und Opfern verstehen lernen müssen, was es für den katholischen Alltag im Familien- und Berufsleben bedeutet, wenn man der ordentlichen Autorität nicht mehr gehorchen kann, nicht mehr gehorchen darf. Denn auch der Gehorsam muss sich nach der Wahrheit ausrichten. Die Autorität steht im Dienste des Glaubens, im Dienste der Gerechtigkeit. Daher sagt der hl. Thomas von Aquin: ,Die Mutter des Gehorsams ist die Gerechtigkeit.‘
Zwischen der Lehre Christi und dem, was ein Diener Christi (Papst, Bischof, Priester) lehrt, darf es an sich keinen Widerspruch geben. Andernfalls spricht oder handelt der Gottgeweihte nicht als Diener Christi. Ein solches Beispiel war das ‚Motu proprio von Papst Benedikt XVI. vom 7.7.2007 wie auch die (auffälligerweise gleichzeitige) doppeldeutige und irreführende Stellungnahme des FSSPX-Generaloberen. Der päpstliche Erlass wie auch der Kommentar der FSSPX verletzen mehrfach die Wahrheit und die Gerechtigkeit.
Daher klagte – um ein Beispiel zu nennen – am 8.7.2007 ein Mann sehr zurecht bei einem Priester, welcher anstelle einer Predigt die Pressemitteilung des FSSPX-Generalhauses vom 7.7.2007 vorgetragen hatte: ,Was soll das?!?‘ Der wache Katholik hat also im Sommer 2007 erkennen können, dass die FSSPX mit Rom eine Abmachung, einen gewissen Kompromiss getroffen hat. Die FSSPX ist mittels des ‚Motu proprio 2007‘ auf die Schiene von Kardinal Ratzinger von 1988 eingeschwenkt, eine Schiene, die keine andere ist als jene der Priesterbruderschaft St. Petrus, deren praktische Grundhaltung noch immer jene von 1988 zu sein scheint: ,Hauptsache die alte Messe!‘ Leider konnte man erst neun Jahre nach dem ‚Motu proprio‘, nämlich in der Pfingstpredigt vom 15.5.2016 von Mgr. Tissier de Mallerais, die für ‚Traditionalisten’ unmissverständlichen Worte hören ,Die „Motu-proprio“ – Messe ist nicht die wahre Messe.‘ Also schenken wir dem ‚Motu proprio vom 7.7.2007 keinen Glauben, da jene Ausführungen nicht übereinstimmen mit der Lehre Christi, nicht übereinstimmen mit den Ausführungen seines Dieners Erzbischof Marcel Lefebvre.
Kyrie eleison.

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